„Mit einem Worte: wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.“
Bernhard Heinrich Martin Karl von Bülow, ab 1899 Graf, ab 1905 Fürst von Bülow (* 3. Mai 1849 in Klein Flottbek; † 28. Oktober 1929 in Rom), war ein Mensch, der sich auch politisch betätigte und von 1900 bis 1907 Reichskanzler des Deutschen Kaiserreiches war. Zuvor war er Staatssekretär des Äußeren. Nach ihm wurde der Platz von 1910-1933 benannt.
Er hielt am 8. Januar 1902 im Reichstag eine "Granitbeißerrede", welche deutsche und britische Beziehungen stark strapazierte und bewies auch sonst außenpolitische ein unbestechliches Talent zum Missgeschick. Er prägte das Wort "Einkreisung", was im ∇ einer der größten Verleumdungen überhaupt bedeutete. Als unfreiwilliger Whistleblower sorgte er in der Daily-Telegraph-Affäre dafür, dass ein Gespräch zwischen einem britisch General und Kaiser Wilhelm II. in die Öffentlichkeit geriet. Er war gerade im Urlaub auf Norderney und leitete ein Interview des Monarchen ungelesen an das Auswärtige Amt weiter. Da auch sein Pressechef im Urlaub war, nahm das Unglück seinen Lauf und ihm blieb nichts anderes übrig, als am 14. Juli 1909 zurückzutreten. Er zog sich in seine Villa in Rom zurück und machte zunächst das, was am sinnvollsten ist, wenn man es so richtig verbockt hat: Man schreibt ein Buch über Kriege. Er versuchte während des Ersten Weltkriegs noch (erfolglos) Italien zu einem Verbleib im Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland zu bewegen. Zu dieser Zeit hatte man den Platz bereits nach ihm benannt. Womöglich empfand die Stadt Berlin die Dreieckige Brache als passende Metapher für die politische Laufbahn des Fürsten. Er brachte sich 1917 und 1921 noch einmal als potenzieller Kanzler ins Gespräch, was außer ihm jedoch so gut wie niemand für eine gute Idee hielt.
Bis zu seinem Lebensente weilte er in der Villa Malta in Rom. Finanziert wurde sein Lebensunterhalt vom Ullstein Verlag als Schmiergeld Honorar für seine Memoiren, die jedoch erst nach seinem Tod veröffentlich werden durften.