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Polizistendenkmal Linien230

Frühe Form des Klettergerüsts (ca. 1937)

Das Denkmal für die Ermordeten der Bewegung in der Innenstadt wurde am 29. November 1936 auf der Fläche vor dem heutigen Spielplatz eingeweiht. Dass hier bald mal ein Klettergerüst stehen würde, konnten manche heranwachsenden Seher bereits erahnen und testeten aus, ob der Grund und Boden an dieser Fläche auch gut geeignet sei. Das missfiel einigen Anwohner der Nazi-Bauten, die daraufhin eingeschnappte Briefe schrieben:

So heißt es in einem Brief eines Mitläufers strammen Nazis:

Der Ehrenhain des Horst-Wessel-Platzes wird von allen möglichen Leuten, Erwachsenen und Kindern aufgesucht in der offensichtlichen Absicht, diese, den Nationalsozialistischen heilige Stätte zu entweihen. Juden, Zigeuner und Vertreter der Unterwelt legen ein schamloses Betragen an den Tag und verschmutzen den Platz mit Essenresten, halbwüchsige Burschen spielen unter sehr viel Lärm Fußball und Kinder wühlen das Erdreich um. [...] Selbst vor dem Denkmal unserer gefallenen Kameraden wird kein Halt gemacht, dieses wird verunreinigt und die Kinder klettern an dem Denkmal hoch.[1]

Auch wenn das Denkmal ebenso wie das Denkmal der im Beruf gefallenen und verwundeten Polizeioffiziere und Wachtmeister 1943 abgebaut und eingeschmolzen wurde, stellte der Sockel sicherlich eine für die Zeit adäquate Gelegenheit zum Zeitvertreib dar.


Referenzen[]

  1. R. Friedmann: "Die Zentrale. Geschichte des Berliner Karl-Liebknecht-Hauses", Karl Dietz Verlag, Berlin 2011.
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