Friedrich Martin Adalbert Kayssler, auch Friedrich Kayßler (* 7. April 1874 in Neurode, Niederschlesien; † 24. April 1945 in Kleinmachnow bei Berlin) war ein Mensch, der vor allem schauspielerte und von 1918-1923 Boss an der Volksbühne war.
Leben und Werk
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Bereits in der Amtszeit von Emil Lessing war er in der Volksbühne in mehreren Inszenierungen zu sehen. Am Ersten Mai 1918 [1] wurde er selbst zum Boss der Volksbühne gekrönt.[2] In seiner Amtszeit kam es zu einem Twist: Nach Ende des Krieges (den man natürlich verloren hatte) und Abdankung des Kaisers wurde die Republik ausgerufen und die Sozis, also quasi ein Teil der Arbeiter (wenn auch nicht alle), waren an der Macht. Also sprich: Die Volksbühne war nun Teil des Establishments und da ging Arbeiterkampf nicht mehr so gut.[3] Das führte dazu, dass sie (die Arbeiterklasse) eher handzahm wurde, um es so vielen wie möglich recht zu machen - ein ziemlich emilianischer Schachzug also allerdings auch ein recht frankisches Syndrom. Das störte erstmal niemanden außer die Kritiker.[4]
Während dieser Zeit kam es zu einigen Querelen mit dem Vereinsvorstand, sodass er aus "materiellen Gründen" vorzeitig aus seiner Position zurücktrat. Einmal mehr wollte man Leopold Jessner zum Boss befördern, einmal mehr hatten aber einige was dagegen.
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Er tat sich in der Zeit des Nationalsozialismus so sehr hervor, dass er es in die Top 4 der Unreplacable Artists of the 3rd Empire (the category is: Theatre) schaffte.
Bei Kriegsende wurde er vor seinem Haus in Kleinmachnow von der Roten Armee getötet.
Links
- Friedrich Kaysser for beginners - Eintrag bei Deutsche Biographie
- Gedichtsammlung bei der Deutschen Gedichtbibliothek
Referenzen
- ↑ War damals kein Feiertag, allerdings ein Jahr später, allerdings vorerst, auch nur für ein Jahr.
- ↑ Kiehn, Ute. Theater im "Dritten Reich": Volksbühne Berlin. Wissenschaftlicher Verlag, Berlin, 2001.
- ↑ Davies, Cecil William. Theatre for the People: The Story of the Volksbühne. Vereinigtes Königreich, Manchester University Press, 1977.
- ↑ Dietze, Antje. Ambivalenzen des Übergangs: Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin in den neunziger Jahren. Deutschland, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014.
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Bosse | Emil Lessing • Max Reinhardt • Friedrich Kayssler • Fritz Holl • Heinrich Neft • Karl Heinz Martin • Heinz Hilpert • Bernhard zu Solms-Laubach • Eugen Klöpfer • Fritz Wisten • Wolfgang Heinz • Maxim Vallentin • Karl Holàn • Benno Besson • Fritz Rödel • Annegret Hahn, Marion van de Kamp & Winfried Wagner • Annegret Hahn (2.) • Frank Castorf • Chris Dercon • Klaus Dörr • Gabriele Gornowiz & Sabine Zielke • René Pollesch |
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