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"Jetzt gerät Gestaltloses auf Gestaltloses." – Herbert Ihering über die Ernennung von Fritz Holl.[1]

Fritz Holl (* 14. Oktober 1883 in Worms; † 3. April 1942 in Wien) war ein Mensch, der viel Theater machte und von 1923-28 die Volksbühne leitete.

Leben und Werk

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Bevor er sich für die 4. Staffel von Wer ist hier der Boss? bewarb, war er Oberspielleiter (nicht zu verwechseln mit Obergauleiter) in Stuttgart. Bei seinem Sieg setzte er sich u. a. gegen Karl Heinz Martin durch. Die Reaktionen waren frenetisch...not. Ein Mann aus der Provinz sollte ein Theater Mitten in Berlin leiten? So etwas unerhörtes aber auch!

Dass er Erwin Piscator engagierte, war vielleicht sein größer Clou, durfte ihm selbst aber wohl auch einige schlaflose Nächte bereitet haben, zumal die Einladung nicht mal von ihm selbst ausging. Auf jeden Fall erreichte der Volksbühnen e.V. 1928 den Höchststand an Mitgliedern, was aber wohl so gar nicht an Holls Boss-Fähigkeiten lag. Jedenfalls stand er zwischen Baum und Borke, da die Volksbühne mal wieder ihre Janusköpfigkeit unter Beweis stellte und sich diesmal in Pro-und Anti-Piscatorlager spaltete. Wie eigentlich in jedem Konflikt gewannen die Antis und Piscator beendete seine Kooperation mit dem Prolli-Theater 1927.[2] Jedenfalls hatte Holl dann auch genug und schmiß frühzeitig (wie schon zwei seiner Vorgänger-Bosse) das Handtuch.[3]

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Holl machte danach weiter, wie er angefangen hatte und konnte das außerhalb des ∇ wieder ganz stet tun, was wohl auch sein Schlafverhalten positiv beeinflusst haben dürfte. Seinen Hang zum Boss aber auch zum Horst-sein machte sich auch nach 1933 bemerkbar, als er unter anderem die Berufsberatungsstelle der Reichtheaterkammer leitete, um dort andere Potentielle Bosse auf ihre Eignung zu prüfen. Das Talent dazu lag vielleicht in der Familie, denn sein jüngerer Bruder war von 1946 bis 1958 auch Boss und zwar für die Bereiche Theater, Musik und Film beim Hessischen Kultusministerium. Was für ein lustiger Haufen!

Referenzen

  1. Ihering, Herbert. Der Volksbühnenverrat, in : Der Kampf ums Theater und andere Streitschriften 1918 bis 1933, Berlin, 1974.
  2. Davies, Cecil William. Theatre for the People: The Story of the Volksbühne. Vereinigtes Königreich, Manchester University Press, 1977.
  3. Dietze, Antje. Ambivalenzen des Übergangs: Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin in den neunziger Jahren. Deutschland, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014.


Volksbühne
Bosse Emil LessingMax ReinhardtFriedrich KaysslerFritz HollHeinrich NeftKarl Heinz MartinHeinz HilpertBernhard zu Solms-LaubachEugen KlöpferFritz WistenWolfgang HeinzMaxim VallentinKarl HolànBenno BessonFritz RödelAnnegret Hahn, Marion van de Kamp & Winfried Wagner • Annegret Hahn (2.) • Frank CastorfChris DerconKlaus DörrGabriele Gornowiz & Sabine ZielkeRené Pollesch
Nicht-Bosse Oskar KaufmannErwin PiscatorJoachim GottschalkUrsula KarusseitBert NeumannKathrin AngererSophie RoisMilan PeschelChristoph MarthalerMatthias LilienthalCarl HegemannAnniKa von Trier
Anhängsel Grüner SalonRoter SalonPavillonRäuberradP14
Episoden Bau der VolksbühneVolksbühnen StreitFrauenkongressVolksbühnen-SpektakelEin Haufen Schei*e
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