"Diese einigende, steigernde, befeuernde Wirkung des Theaters ist seine seelisch-politische Sendung." – Fritz Wisten zur Wiedereröffnung der Volksbühne
Fritz Wisten (geboren 25. März 1890 in Wien als Moritz Weinstein; gestorben 12. Dezember 1962 in Berlin-Schlachtensee) war ein Mensch, der am Theater gespielt und es auch geleitet hat und von 1953-1961 Boss an der Volksbühne war.
Leben und Werk[]
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Von Eisenach nach Stuttgart bis zum Württembergischen Landestheater machte sich in den 1910er und 20er Jahren einen Namen. Es war aber nicht sein eigentlicher, sondern eben Fritz und inoffiziell der Emil Jannings der mitteldeutschen Provinz. Jedenfalls war er so beliebt, dass man ihn 1928 zum Staatschauspieler ernannte.
Mit der Gunst in der Provinz war es allerdings schnell vorbei, als die Nazis ans Ruder kamen und er im Frühjahr 1933 prompt von seinem neuen Boss (Otto Krauß, einem deutschen Horst) geflogen wurde. Wie so manchen, denen Stuttgart nicht mehr sympathisch erschien, ging auch er nach Berlin, wo er für den Jüdischen Kulturbund (und nur für diesen) Theater machte. Allerdings nur bis zum Novemberprogrom 1938, woraufhin der Bund geschlossen und Wisten in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt wurde.
Allerdings wurde er auch nach drei Tagen wieder freigelassen, mit der Bitte den Jüdischen Kulturbund bitte weiterzuführen.[1] Wie so vieles wurde der Kulturbund dann schließlich an einem 11. September geschlossen und zwar 1941. Im Gegensatz zu einem Großteil des Ensembles wurde er jedoch nicht erneut verhaftet, was wohl auch an seiner priviligierten Mischehe mit Schauspielkollegin Gertrud Widman lag. Zwar werden die beiden 1942 verhaften, allerdings war es diesmal General Wilhelm Calaris der intervenierte.
Für den Rest des Krieges leistete er, genauso wie sein Amtsvorgänger Heinz Hilpert, Arbeit (allerdings im Gegensatz zu Hilpert wahrscheinlich mit mehr Zwang) in einer feinmechanischen Fabrik in Berlin ab.
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Danach sollte es wieder bergauf gehen: 1946 wurde er Boss am Theater am Schiffbauerdamm, was ab Wiederaufbau der Volksbühne in eben jene zog. Das Haus leitete er auch (oder trotz) dem sein Arbeitsweg im Jahr 1961 durch einen gewissen Antifaschistischen Schutzwall etwas erschwert wurde, denn er wohnte im mondänen Westberlin. Dort starb er auch, als er nur wenige Wochen nach Ende seiner Amtszeit an der Volksbühne starb. Es kann davon ausgegangen werden, dass nicht viele (oder kein?) Ensemblemitglied des Theaters am Platz ihn die letzte Ehre erwies.
Referenzen[]
Volksbühne | |
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Bosse | Emil Lessing • Max Reinhardt • Friedrich Kayssler • Fritz Holl • Heinrich Neft • Karl Heinz Martin • Heinz Hilpert • Bernhard zu Solms-Laubach • Eugen Klöpfer • Fritz Wisten • Wolfgang Heinz • Maxim Vallentin • Karl Holàn • Benno Besson • Fritz Rödel • Annegret Hahn, Marion van de Kamp & Winfried Wagner • Annegret Hahn (2.) • Frank Castorf • Chris Dercon • Klaus Dörr • Gabriele Gornowiz & Sabine Zielke • René Pollesch |
Nicht-Bosse | Oskar Kaufmann • Erwin Piscator • Joachim Gottschalk • Ursula Karusseit • Bert Neumann • Kathrin Angerer • Sophie Rois • Milan Peschel • Christoph Marthaler • Matthias Lilienthal • Carl Hegemann • AnniKa von Trier |
Anhängsel | Grüner Salon • Roter Salon • Pavillon • Räuberrad • P14 |
Episoden | Bau der Volksbühne • Volksbühnen Streit • Frauenkongress • Volksbühnen-Spektakel • Ein Haufen Schei*e |