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„Trotz alledem!“


Karl Liebknecht (*13.8.1871 in Leipzig, † 15.1.1919 in Berlin) war ein Mensch und Namensgeber des Platzes von 1945 bis 47 sowie des Karl-Liebknecht-Hauses.

Leben und Werk[]

Sein Vater Wilhelm Liebknecht war ein berühmter Mitgründer der SPD – und Karl Marx und Friedrich Engels die Taufpaten von Karl Liebknecht. Karl Liebknecht studierte in Leipzig und Berlin Rechtswissenschaften und eröffnete anschließend in Berlin eine Rechtsanwaltskanzlei.

Abgeordneter der SPD[]

Im Jahr 1900 trat er in die SPD ein, zwei Jahre später wurde er Stadtverordnete für die SPD in Berlin. 1907 veröffentlichte er den Text „Militarismus und Antimilitarismus“, in dem er unter anderem das Militär als „Instrument zur Durchführung kapitalistischer Interessen“ bezeichnet. Für diese Veröffentlichung wird Karl Liebknecht unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt.

1912 wurde Karl Liebknecht als jüngster Abgeordneter der SPD in den Reichstag gewählt. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs sprach er sich wiederholt gegen den Krieg und damit auch gegen die Gewährung von Kriegskrediten aus. Doch am 4. August 1914 beugte er sich der Mehrheit der SPD-Fraktion im Reichstag und stimmte schließlich für die Bewilligung der Kredite, die der Regierung die Aufrüstung ermöglichen. Er suchte den Kontakt zu Sozialist:innen im europäischen Ausland und wurde daraufhin als „Vaterlandsverräter“ diffamiert.

Bei der nächsten Abstimmung über Kriegskredite im Dezember 1914 stimmte Liebknecht schließlich dagegen. Im Februar 1915 wurde er als Soldat in den Ersten Weltkrieg einberufen – so wollten Polizei und Militär sein antimilitaristisches Wirken einschränken, da er nun den Militärgesetzen unterstand. Wegen einer antimilitaristischen Rede auf einer Kundgebung wurde er 1916 erneut wegen Hochverrats angeklagt. 50.000 Menschen kamen zum Prozessauftakt zusammen, um ihre Solidarität zu zeigen. Karl Liebknecht wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Novemberrevolution und Januaraufstand[]

1918 wurde er begnadigt und im Oktober vorzeitig aus der Haft entlassen. Er reiste zurück nach Berlin, um dort einen Generalstreik im ganzen Land zu organisieren und die Militärs zur Niederlegung ihrer Waffen zu bringen. Als die Novemberrevolution sich ausbreitete, führte Karl Liebknecht eine Kundgebung von Arbeiter zum Berliner Stadtschloss an. Dort rief Karl Liebknecht aus dem Fenster des Schlosses die „freie sozialistische Republik Deutschlands“ aus, kurz nachdem bereits der SPD-Politiker Friedrich Ebert zum Reichskanzler ernannt wurde. Zusammen mit Rosa Luxemburg gründete Karl Liebknecht 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands und gab die Zeitung Rote Fahne heraus.

Am 5. Januar 1919 fordern Arbeiter den Rücktritt der Regierung Ebert und besetzen verschiedene Zeitungsredaktionen. Der Aufstand wurde vom Militär blutig niedergeschlagen. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden von Rechtsradikalen für diesen Aufstand verantwortlich gemacht. In der Folge wurden sie diffamiert und gehasst, auf Plakaten wurde zum Mord an den beiden aufgerufen.

Ermordung und Gedenken[]

Am 15. Januar 1919 suchten Soldaten der Garde-Kavallerie-Schützendivision Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in der Wilmersdorfer Wohnung auf, in der sie sich versteckt halten. Im Hotel Eden, dem Hauptquartier der Division, wurden die beiden verhört und misshandelt. Anschließend sollten sie ins Gefängnis gefahren werden, doch im Tiergarten täuschten die Soldaten eine Panne vor und erschossen Karl Liebknecht von hinten. Später hieß es in offiziellen Darstellungen, er sei auf der Flucht erschossen worden.

Am 25. Januar 1919 fand ein Trauerzug zu Ehren von 32 Toten, unter ihnen Karl Liebknecht, vom Platz aus zum späteren Friedhof der Sozialisten in Friedrichsfelde statt. Der Trauerzug für Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und weitere Tote aus den Januaraufständen wurde über die Jahre zu einer Massendemonstration, auf der Zehntausende Menschen Abschied nahmen. Auch heute noch findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Januar eine Gedenkdemonstration zur Erinnerung an Rosa Luxemburg und Karl qiebknecht in Berlin statt.

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