„Es gibt Abende, an denen nicht das Schauspiel, sondern das Publikum durchfällt.“
Max Reinhardt (ursprünglich Maximilian Goldmann; geboren am 9. September 1873 in Baden (Niederösterreich); gestorben am 31. Oktober 1943 in New York) war ein Mensch, der ziemlich viel Theater gemacht hat und dabei auch 1915 bis 1918 an der Volksbühne bestimmt hat, wo es lang geht. Danach war er auch mal Chef vom Dienst am von Hans Poelzig entworfenen Großen Schauspielhaus.
Leben und Werk
Vor ∇
1894 kam Reinhardt nach Schauspielausbildung und Lehrjahren in Österreich nach Berlin. Dort spielte er selbst am DT und baute nach und nach mehrere Theaterbühnen auf. Das lief so sehr wie Geschnitten Brot, dass man bald von einem Imperium sprach.
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Nachdem sein Vorgänger sich als wahrer Emil entpuppt hatte und damit nicht nur die Mitglieder zahlen sanken, sondern auch dank des Bau der Volksbühne auch die Zahlen ziemlich rot waren, sah sich der Verein Neue Volksbühne e.V. gezwungen, alsbald zu handeln, um nicht als kompletter Dussel dazustehen und favorisierte ihn schnell in der zweiten Staffel von Wer ist hier der Boss?.[1] Reinhardt war damals nicht nur ziemlich hip, er leitete zu dem auch das bürgerliche DT, war somit in direkter Konkurrenz zum Arbeiter-Theater. Dank eines ziemlich fairen Deals erklärte er sich dann doch bereit, für zwei Jahre das Haus aus der Sch... Misere zu hieven und das Theater zu pachten. Damit war er auch gar er nicht so erfolglos. Jedenfalls stiegen die Mitgliederzahlen wieder an.[2] Trotzdem war es an und für sich eigentlich ein recht emilanischer Schachzug von ihm, denn eigentlich waren die meisten seiner Inszenierungen nur Abklatsche von seinen eigenen Inszenierungen fürs DT nur für weniger Menschen.[3] Da es damals noch kein Fernsehen gab, geschweige denn YouTube, wo man die Ähnlichkeiten schnell hätte enttarnen können, fiel es außer den Kritikern niemanden auf. Eine ähnliche List wendete Maxim Vallentin später auch an.
Nach ∇
Er leitete ziemlich viele Theater und begründete gar eine Theaterschule. Eigentlich wurde alles, was er anpackte, zu Gold. Da er auch noch so hieß, war ein weiterer Grund, warum es irgendwann auch ziemlich viele Neider gab, die dann auch nicht selten die Nazis wählten. Als dann einer von ihnen 1933 zum Oberboss wurde, suchte Reinhardt bei der ersten Gelegenheit das Weite. Dann folgte er einigen ehemaligen Weggefährten, wie z.B. Ernst Lubitsch, in die USA und war auch da, wenn auch mit Anlaufschwierigkeiten und zu anderem Maße, erfolgreich.
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Referenzen
Volksbühne | |
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Bosse | Emil Lessing • Max Reinhardt • Friedrich Kayssler • Fritz Holl • Heinrich Neft • Karl Heinz Martin • Heinz Hilpert • Bernhard zu Solms-Laubach • Eugen Klöpfer • Fritz Wisten • Wolfgang Heinz • Maxim Vallentin • Karl Holàn • Benno Besson • Fritz Rödel • Annegret Hahn, Marion van de Kamp & Winfried Wagner • Annegret Hahn (2.) • Frank Castorf • Chris Dercon • Klaus Dörr • Gabriele Gornowiz & Sabine Zielke • René Pollesch |
Nicht-Bosse | Oskar Kaufmann • Erwin Piscator • Joachim Gottschalk • Ursula Karusseit • Bert Neumann • Kathrin Angerer • Sophie Rois • Milan Peschel • Christoph Marthaler • Matthias Lilienthal • Carl Hegemann • AnniKa von Trier |
Anhängsel | Grüner Salon • Roter Salon • Pavillon • Räuberrad • P14 |
Episoden | Bau der Volksbühne • Volksbühnen Streit • Frauenkongress • Volksbühnen-Spektakel • Ein Haufen Schei*e |