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Sabine Kula (*1954 als Sabine Ewe in Ost-Berlin) ist ein Mensch, der nur im ∇ existiert sowie Medizinerin und Politikerin. Sie war DDR-Oppositionelle, Gründungsmitglied der Grünen Partei in der DDR und von 1990 bis 1994 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Seit 2002 ist Kula CDU-Mitglied.

Leben in der DDR

Kulas Vater starb zwei Jahre nach ihrer Geburt vermutlich an einem Hirnanerysma. Nachdem ihre Mutter 1958 mit dem zwei Jahre älteren Bruder in den Westen übergesiedelt ist, wuchs Kula überwiegend bei ihrer Großmutter in Berlin-Mitte am Platz auf.

Kula beschrieb den frühen Verlust ihrer Eltern später als prägende Erfahrung für ihr kritisches Denken:

„Plötzlich war Mutti weg und von da an gab es nichts, was ich mehr als gegeben annehmen würde. Ich weigerte mich zu schlafen, weil ich Angst hatte, dass ich dabei das Atmen vergessen würde. Im Biologieunterricht stritt ich mit der Lehrerin, weil ich fest davon überzeugt war, dass mein Herz nicht an der rechten Stelle wäre. Man konnte mir erzählen, was man wollte - ich glaubte nichts.“

1960 Bine im Kindergarten

Kula im Kindergarten neben ihrem Wohnhaus (1960)

Sie besuchte ab der neunten Klasse die 2. Erweiterte Oberschule in Berlin-Mitte (Gymnasium zum Grauen Kloster), wo sie 1972 das Abitur ablegte. Im selben Jahr trat sie in die SED ein. Zwei Jahre später kam ihre Tochter Dharma Ewe zu Welt, deren aus Angola stammenden Vatern sie während der X. Weltfestspiele der Jugend 1973 kennenlernte.

“Ich wollte unbedingt ein Kind, um herauszufinden, ob es sowas wie ein Muttergefühl gibt. Den Mann dazu brauchte ich nur für eine Nacht.”

Kula studierte von 1975 bis 1979 an der Charité zu Berlin Medizin. 1976 erhielt sie das “Abzeichen für gutes Wissen” in Silber im Rahmen des FDJ-Studienjahres.

1979 heiratete sie einen Kommilitonen und zog mit ihrer Familie in die Kleine Alexanderstraße.

Von 1980 bis 1983 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Neurochirurgie an der Charité. 1984 wird ihr zweites Kind geboren, ein Sohn, geboren.

Seit Anfang der 1980er betätigte sich Kula in verschiedenen Oppositionsgruppen, so u.a. in dem 1981 gegründeten Friedenskreis Pankow. Aufgrund dieser Aktivitäten wurde sie spätestens seit September 1982 vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im Operativen Vorgang „Virus“ erfasst. 1983 wurde sie aus der SED ausgeschlossen und erhielt ein Jahr später wegen „wissenschaftlicher Unzuverlässigkeit“ Berufsverbot.

Mitte der 80er Jahre war sie zeitweise bei der Essensausgabe an der Schule ihrer Tochter sowie in der Kurt-Tucholsky-Bibliothek in der Münzstraße im Ehrenamt tätig. Ihr Haupteinkommen erzielte sie in dieser Zeit laut Eigenaussage aus „Völlig überteuerter Kinderkleidung, die meine Mutter aus dem Westen mitbrachte und die ich, kaum waren meine Kinder herausgewachsen, noch überteuerter weiterverkaufen konnte. Ich war vollkommen von meinem Ehemann abhängig. Konsum und Patriarchat: Das war es, was die DDR mir als Überlebenschance bot.“

In den folgenden Jahren versuchte sie sich immer wieder als Osteopathin und Heilpraktikerin, ohne jedoch selbst von diesen Tätigkeiten überzeugt gewesen zu sein. Vielmehr war es die einzige Möglichkeit, medizinisch tätig zu sein.

Nach dem Mauerfall

Im November 1989 gründete Kula gemeinsam mit Nachbarn die Bürgerinitiative Zur Rettung des Scheunenviertels, die sich dafür einsetzte, den geplanten Abriss einiger in Platz-nähe stehenden Wohnhäuser zu verhindern. Der ursprüngliche Plan, anstelle der 1928/29 entstandenen Bauten Plattenbauten aufzustellen, wurde vereitelt. Damit wurde die geplante dritte Staffel vom Abriss des Scheunenviertels abgesagt. Der Verdacht, Kula hätte mit weiteren Mitgliedern das Dynamit zum geplanten Abriss aus den Wohnhäusern gestohlen, konnte nicht bestätigt werden. Ein Verfahren wurde im Zuge der Wende fallengelassen. Der 1990 daraus hervorgegangene Verein Spandauer Vorstadt e.V. war maßgeblich dafür verantwortlich, dass das gesamte Stadtviertel zum Flächendenkmal ernannt wurde.

Sie war in der Organisation vom Frauenkongress in der Volksbühne involviert.

Nach Schließung des Kino Babylon 1990 und geplantem Abriss wurde Kula erneut im Kiez aktiv, in dem sie mit Flugblättern mit der Aufschrift „Rettet das BABYLON - JETZT!!!“ verteilte und sich für zwei Tage an die Eingangstür des Kinos ketten ließ.

1989 S Niemann Grüne Partei

Mitgliedausweis bei der Grünen Partei (1990)

Zur selben Zeit trat sie der Grünen Partei in der DDR bei und kandidierte erfolglos für die Volkskammerwahl 1990. Bei den ersten Bundestagswahlen im vereinigten Deutschland im Dezember 1990 wiederum war Kula für die Listenvereinigung Bündnis 90/90 - BürgerInnenbewegungen (B90/Gr) im Wahlgebiet Ost erfolgreich und wurde Mitglied des Deutschen Bundestages.

In einer Bundestagsdebatte zum Zweiten Golfkrieg 1991 drückte sie ihre Kritik am Kriegseintritt dadurch aus, dass sie während ihrer Redezeit eine Minute lang demonstrativ schwieg, bis ihr Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth das Wort entzog, begleitet von Zurufen aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wie „Zirkus!“, „Die soll sich untersuchen lassen!“

1993 war ihre Tochter an mehreren Anschlägen auf das Kino Babylon beteiligt. Unter anderem wurde Buttersäure im Zuschauersaal verteilt und mehrere Brandsätze in den Büroräumen des Kinos deponiert. Die linke Protestaktion richtete sich gegen eine geplante Podiumsteilnahme des CDU-Abgeordneten Heinrich Limmer. Limmer wurde ausgeladen, an seiner Stelle nahm die SPD-Politikerin Regine Hildebrandt, damals eine Nachbarin von Kula, an der Diskussion teil. Laut Kula war dies Anlass für „jahrelange Funkstille“ zwischen Mutter und Tochter.

Nach Ablauf der Legislaturperiode legte Kula ihre politischen Ämter nieder, um sich „beruflich neu zu orientieren und endlich anzukommen.“

Von 1995 bis 1998 arbeitete sie wieder in ihrem gelernten Beruf als Neurochirurgin im Krankenhaus Prenzlauer Berg und ab 1999 bis 2020 im Klinikum am Friedrichshain.

Ihre erste Ehe wurde 1996 geschieden, nachdem Kula Einsicht in ihre Akten des Ministeriums für Staatssicherheit erhielt, aus denen hervorging, dass ihr Ehemann jahrelang Hauptinformant über ihre Aktivitäten war.

Aus Protest an einer rot-rot-grünen Koalition schloß sie sich anderen DDR-Bürgerrechtlern an und verließ ihre Partei um am 17. Dezember 1996 in die CDU einzutreten.

2002 Wahlplakat S Kula

Wahlplakat für die CDU (2002)

1999 heiratete sie den Juristen und späteren AfD-Politiker Christoph Kula. Mit ihm gründete sie die Stiftung Zur Aufarbeitung kommunistischer Gewaltherrschaft. Im selben Jahr zog sie nach Berlin-Kaulsdorf.

Zur Bundestagswahl 2010 setzte sich Kula wiederholt für die Kandidatur des zukünftigen Bundespräsidenten Joachim Gauck ein.

2014 bezichtigte ihre Tochter sie im Rahmen einer Interview-Serie zum Thema „25 Jahre Mauerfall - Die Kinder der Friedlichen Revolution“ der Steuerhinterziehung und der Veruntreuung von Stiftungsgeldern. Ein Verfahren wurde mangels an Beweisen 2016 eingestellt.

Hinwendung zur Neuen Rechten

Ab Ende April 2020 war Kula eine der Hauptprotagonisten an den Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie teil, „weil sie das Grundgesetz verteidige“. In mehreren Interviews und Videobeiträgen des Online Portals Rubikon behauptete Kula bezugnehmend auf die Pandemie, dass sich der Staat „mit Pharmakonzernen verbündet habe, um die Demokratie abzuschaffen.“

Für Aufsehen sorgte die Festnahme Kulas und ihrer Tochter, als sie sich am 9. Mai 2020 während einer Ausgabe der Zirkumvention am Platz an das Räuberrad ketten wollte. Kurz darauf erhielt sie, zwei Monate vor ihrem offiziellen Renteneintritt, eine fristlose Kündigung der Vivantes GmbH.

2019 AfD Plakat Kula

Veranstaltungshinweis mit den Eheleuten Kula (2019)

Kula schrieb seit 2012 mehrere Gastbeiträge für die Zeitschrift Cicero und das Internetportal Achse des Guten, in denen sie sich gegen die Impfpflicht aussprach. Eine Unterlassungsklage ihres damaligem Arbeitgeber der Vivantes GmbH wurde stattgegeben, woraufhin Kula sämtliche Aktivitäten, die Rückschlüsse auf ihre Anstellung geben könnten, unwiderruflich einzustellen hätte.

ab Ende 2020: Identitätsänderung / untergetaucht

Am 22. Dezember 2020 um 22 Uhr habe Christoph Kula das Verschwinden seiner Ehefrau bemerkt. Am folgendem Tag wurde Kula offiziell als vermisst erklärt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen Christoph Kula ein, stellte diese jedoch ein, nachdem ein Video von Sabine Kula am Heiligen Abend auf ihrem Twitter-Account erschien.

Im Video ist Kula mit einer Atemmaske zu sehen, hinter ihr ein Schwibbogen vor einem abgedunkelten Fensterrahmen. Darin heißt es:

“Keine Ahnung, was mich die letzten 20 Jahre geritten hat, aber ich habe einiges wieder gut zu machen. Ich weiß selbst nicht mehr, was es noch gibt und was nicht. Außer zwei Dinge: Es gibt den Weihnachtsmann - egal, was man euch erzählt - ja, den gibt es! Und Sabine Kula, die gibt es nicht mehr. Ich wünsche euch allen ein geruhsames Fest. Ja, vor allem geruhsam sollte es sein. Ich bin bereit dafür, absolut bereit. Und jetzt könnt ihr alle abschalten. Sendeschluss. Feierabend.”

Im Folgenden beantragte Kula eine Namensänderung und reichte die Scheidung von ihrem Ehemann ein. Es gab Hinweise darauf, dass sie sich in Rio de Janeiro aufhalten sollte. Familienmitglieder bestritten, ihren Aufenthaltsort zu kennen, gaben jedoch an, dass man im regelmäßigen Kontakt stünde und sie “einfach nur in Ruhe gelassen” werden wolle und man dies respektiert.


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