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Version vom 30. Oktober 2021, 12:17 Uhr

Das Scheunenfeld bildete den topographischen Ausgangspunkt für das Scheunenviertel. Nach dessen Abriss entstand an eben jener Stelle der Platz. Heute wird der Begriff auch für die Straßenzüge bis zur Rosenthaler Straße und dem Hackeschen Markt verwendet, historisch korrekt gilt die Bezeichnung allerdings ausschließlich für die Häuserzüge östlich der Almstadtstraße.

Entstehung

1672 erließ Friedrich Wilhelm (der große Kurfürst) eine Feuerordnung, die besagte, dass alles brennbare Material jenseits der Stadtmauern zu lagern war. Bereits 1683 entstand am damaligen Dragonerbollwerk mit der späteren Dragonerstraße eine der ersten Gassen am Scheunenfeld.

Friedrich Wilhelm I. erließ  1737 eine Order, dass alle Juden, die kein eigenes Haus besaßen, ins Scheunenviertel ziehen sollten.

1757 sind weitere Gassen topographisch erkennbar: Die lange Scheunengasse (heutige Kleine Alexanderstraße) sowie die Verlohrne Straße (heutige Almstadtstraße).

Später bildeten sich folgende Gassen an dem Feld heraus:

Die nördliche Begrenzung war die Linienstraße, im Süden die Hirtenstraße.

weitere Entwicklung

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in den recht schmalen Gassen hauptsächlich dreistöckige Häuser gebaut.

Nach der Reichsgründung von 1871 stieg die Bevölkerung in Berlin und auch im Scheunenviertel sprunghaft an. Vor allem Fabrikarbeiter nördlich der ehemaligen Zollmauer zogen in die Gegend. Hinzu kamen Menschen jüdischen Glaubens, die u.a. im russischen Zarenreich oder in Österreich-Ungarn keine Perspektive sahen.

Der Zustand der sanierungsreifen Häuser, aber auch deren Bevölkerung, die als so gar nicht vorzeigbar für die frisch gekrönte Reichshauptstadt quasi vor deren Tür herumlungerte, sorgte dafür, dass das Scheunenviertel Anfang des 20. Jahrhunderts die Geißel Berlins war und die Töne immer lauter wurden, den Schandfleck von der Karte auszuradieren.

Kartographische Ansichten